Mehrweg wird Pflicht für Lieferdienste und Gastronomie

Neues Jahr, neue Gesetze: Zum 01. Januar 2023 trat die Mehrwegpflicht in der Gastronomie in Kraft. Seit Jahresbeginn müssen Restaurants, Caterer und Lieferdienste auch zum Mitnehmen von Speisen Mehrwegverpackungen anbieten. Was das Verpackungsgesetz zum Thema Mehrweg in der Gastronomie genau regelt und wie es in Restaurants umgesetzt werden kann, erfahren Sie in diesem Beitrag.

Mehrwegpflicht in der Gastronomie: Das ändert sich 2023

Seit Jahresbeginn sind Restaurants, Caterer und Lieferdienste gesetzlich verpflichtet, ihren Kunden neben Einwegverpackungen auch Mehrwegverpackungen zur Mitnahme von Speisen und Getränken anzubieten. Das Verpackungsgesetz regelt folgende Rahmenpunkte:

  • Kunden müssen gezielt auf die Möglichkeit, Mehrweg zu nutzen, aufmerksam gemacht werden
  • Mehrweg darf nicht teurer sein als Einweg
  • Kioske und Imbisse mit einer Verkaufsfläche von maximal 80 Quadratmetern und höchstens fünf Mitarbeitern sind von der Regelung ausgenommen; allerdings müssen sie ihren Kunden die Möglichkeit bieten, Speisen in selbst mitgebrachte Behälter zu füllen.

Mehrwegverpackungen: Anbieter bereits am Markt

Anbieter von Mehrwegverpackungen für die Gastronomie gibt es bereits. Einer davon ist Mehrweg.Pro. Restaurants, aber auch Kinos oder Fitnessstudios können dort für ihre verkauften Speisen und Getränke Mehrwegverpackungen kaufen. Die Trinkbecher oder Menüboxen bestehen aus stabilem Kunststoff, der problemlos zahlreiche Spülgänge übersteht. Darüber hinaus können die Mehrwegverpackungen mit dem Logo des Unternehmens bedruckt werden.

Mehrweg: Baustein in der Strategie zur Abfallvermeidung

Die Nutzung von Mehrweg trägt einen wichtigen Teil zur Vermeidung von Abfall und damit zur Schonung von Ressourcen bei. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes war Deutschland 2017 mit 18,7 Tonnen, der weltweit größte Produzent von Verpackungsmüll. Ein Großteil dieses Müllberges, nämlich 81 Prozent, entfiel auf Take-away und To-go-Verpackungen.

Als während der Corona-Pandemie die Restaurants geschlossen waren, boten sie ihre Speisen zum Mitnehmen an. Ein Angebot, das viele Kunden gerne annahmen. Beim Blick auf den Müllberg nach dem Essen jedoch drehte sich vielen im Nachhinein der Magen um.

Angesichts von Plastikmüll in den Weltmeeren und knapper werdenden Ressourcen ist der Handlungsbedarf klar. Sowohl in der EU als auch in Deutschland gibt es daher zahlreiche Maßnahmen zur Vermeidung von Plastik- und Verpackungsmüll, in die sich auch die jüngste Gesetzesänderung einfügt. Seit 2013 verfolgt die Bundesrepublik ein Abfallvermeidungsprogramm, das folgende Punkte enthält.

Pfandpflicht für alle Einweg-Getränkeflaschen

Seit 2022 sind alle Einweg-Getränkeflaschen pfandpflichtig. Das gilt auch für alle Getränkedosen. Erhoben werden pro Flasche 25 Cent. Teilweise gelten noch Übergangsregelungen bis 2024. Ziel ist, dass möglichst alle Einweg-Getränkeflaschen recycelt werden und so der Ressourcenaufwand reduziert wird. Bis 2025 sollen dann zudem alle PET-Flaschen zu einem Viertel aus Recycling-Kunststoff bestehen.

Mit der Änderung des Verpackungsgesetz werden nun auch Verpackungen für Speisen in der Gastronomie der Mehrwegpflicht unterworfen.

Verbot von Einwegplastik

Schon seit Sommer 2021 sind die Herstellung und der Handel mit Einwegplastik EU-weit verboten. Neben Strohhalmen und Wattestäbchen betrifft dies auch Styroporbehälter für Take-away Essen, Plastikgeschirr und Einwegbesteck aus Plastik.

Plastikmüll-Exporte reduzieren

Statt Plastikmüll zu exportieren soll er hierzulande wiederverwertet werden. Denn exportierter Plastikmüll wird in den Zielländern oftmals nicht sachgerecht entsorgt und recycelt. Schädliche Stoffe gelangen so mit höherer Wahrscheinlichkeit in die Umwelt. Bei Exporten nach China und Südostasien wurden bereits erhebliche Rückgänge erzielt.

Mehrweg hilft, Abfall zu vermeiden

Durch die Erhöhung der Recyclingquote lassen sich Ressourcen schonen. Dennoch ist auch die Wiederverwertung von Abfällen mit Energieaufwand verbunden. Der beste Weg, die Umwelt zu schonen, ist daher, Abfälle von vornherein zu vermeiden. Die Nutzung von Mehrweg in möglichst vielen Bereichen des täglichen Lebens ist dazu ein gutes Mittel. Auch die Gastronomie und Lieferdienste und damit die Kunden können hierzu einen entscheidenden Beitrag leisten, wenn sie auf Mehrwegverpackungen setzen.

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