Purpose Based Living – Wolfgang Sonnenburg im Interview

Seine eigene Bestimmung zu kennen, und mit ihr und sich selbst im Einklang zu leben, das ist Purposed Based Living, sagt Wolfgang Sonnenburg. Viele haben das Glück, schon seit ihrer Kindheit diese Bestimmung zu leben, die Mehrheit deckt sie allerdings erst im Laufe des Lebens auf. Manche schaffen es sogar nie. Warum Purpose nicht selbst entschieden, sondern nur aufgedeckt werden kann und wie das funktioniert, verrät Wolfgang Sonnenburg im Dritten und Letzten Teil der Interviewreihe.

Inhaltsverzeichnis

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Die eigene Bestimmung finden und Purpose leben

Sie sagen, Purpose Based Living steht im Mittelpunkt eines erfüllten Lebens? Was meinen Sie mit „Purpose“ genau?

Die offizielle Übersetzung von Purpose lautet „Bestimmung“ „Absicht“ „Ziel“ – aber das trifft es nicht so wirklich. Für mich ist wichtig, dass es bei „Purpose“ immer um unsere Essenz geht. Purpose ist also der natürliche Zustand unseres Seins. Wer z. B. sagt: Meine Bestimmung ist es, Arzt zu werden, der hat dies entschieden. Er übt aufgrund einer bestimmten Überzeugung diese Tätigkeit aus. Diese entspricht aber gar nicht dem Wesen der Person. Diese Person wird Arzt, eignet sich die dafür erforderlichen Kenntnisse an. Das ist jedoch nicht das, was mit Purpose gemeint ist. Denn Purpose lässt sich nur aufdecken, wir haben ihn ja schon mitgebracht, er lässt sich nicht aneignen oder lernen. Es ist das, was wir von Geburt einfach schon sind. Es ist unsere Essenz. Hinderlich dabei ist, dass diese unsere Essenz in den ersten Lebensjahren meist nicht gefördert wird und deswegen im Unterbewusstsein bleibt. Vor allem dann, wenn Eltern nicht bewusst nach Neigungen und Talenten forschen. Wer Glück hat, der lebt seinen Purpose von Kind an, manchen gelingt es erst als Erwachsener. Manchen auch nie. Was ein großes Unglück ist.

Wie können wir unseren Purpose also aufdecken?

Die erste Antwort, die sich jeder dabei geben sollte, ist, ob er oder sie sich auch wirklich an seinen Purpose herantraut. Weil, wenn Sie dies tun, dann verändert sich möglicherweise vieles, wenn nicht alles. Wer diesen Weg einmal eingeschlagen hat, kann kaum mehr zurück. Unser Zellsystem ist binär, das heißt, wir machen auf, oder wir machen zu. Es geht beim Aufdecken unseres Purpose also auch darum, entspannt zu sein und sich zu trauen, so richtig aufzumachen. Wer dies also wirklich will, sollte damit beginnen, sehr sensibel in sich hineinzuhorchen. Träume, die ja meist aus dem Unterbewusstsein entspringen, wieder bewusster wahrzunehmen. So kann es gelingen, diesen tief vergrabenen Schatz aufzuspüren und zu heben. Unsere Essenz ist Bestandteil einer jeden Körperzelle. Sie ist die Information zum wahren Ich. Nur unser Ego hindert uns daran, sie zu spüren. Wer nicht im Ego denkt, sondern tief in sich hinein sieht, ohne Ego-Schutzbrille, der kann und wird seine Essenz leichter finden. In meinem Seminar SeelenPower oder dem individuellen PurposeFinding beginnen wir mit einer meditativen Übung, um das Ego zu umgehen. Wir erspüren gemeinsam Situationen, in denen die Teilnehmer ihre stärkste Energie hatten. Das bringen wir in Worte. Wenige Worte reichen, um die Essenz zu beschreiben. Auch wenn wir die Seele mit Sprache nicht einengen können, so spüren wir doch, wie alle 100 Billionen Körperzellen Jubelrufe ausstoßen, wenn die Formulierung des Purpose Finding treffend ist. Es sind immer wieder faszinierende, sehr emotionale Momente, wenn Menschen sich mit ihrem Purpose wieder verbinden.

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Purpose kann man nicht selbst entscheiden, sondern nur aufdecken, sagt Wolfgang Sonnenburg
(Bild: © Wolfgang Sonnenburg )

Wenn wir nun unsere Essenz also kennen und nach ihr leben – was ändert sich?

Aus meiner Erfahrung tun sich dann sofort mannigfaltige Chancen auf. Auch und besonders für die Menschen, die noch kurz vor dem Prozess das Gefühl hatten, in einer dunklen Sackgasse zu stecken. Denn wer seine Essenz kennt, für den ist es im Prinzip zweitrangig, welchen Beruf er ausübt. Die Hauptsache ist, den Beruf mit seinem Purpose zu verbinden und diesen zu leben. Einer meiner Teilnehmer hatte dies als seinen Purpose erkannt: „Ich berühre Menschen mit Sprache“. Diese Person ist wohl in einem Zahlen-dominierten Universum fehl am Platz, aber es gibt zahlreiche Berufe, in denen sie ihren Purpose leben und dabei aufblühen kann: Journalist, Übersetzer, Schriftsteller, Werbetexter, Vortragsredner oder Moderator z. B. Wenn wir nur näher hinsehen, stehen uns so viele Wege offen, im Einklang mit unserer Essenz zu leben und glücklich zu sein. Wir dürfen dabei nur eines nicht vergessen: Für jedes Talent gibt es auf diesem Planeten eine Aufgabe! Und das Schönste daran: Ich bin überzeugt davon – und habe es auch in der Praxis immer wieder gesehen – der finanzielle Erfolgt stellt sich von selbst ein, wenn jemand seiner Essenz entsprechend lebt. Das nenne ich dann den „Purpose Driven Profit“.

Warum sind Demut und Dankbarkeit in unserem Leben so wichtig?

Beide sind überaus wichtig. Leider fühlen sich manche Menschen bei Hören des Begriffes „Demut“ unangenehm berührt. Dies passiert deswegen, weil sie den Begriff im Sinne von „Demütigung“, also Erniedrigung, Verletzung interpretieren. Wer jemanden demütigt, verhält sich dieser Person gegenüber respektlos – die gesamte Begrifflichkeit ist somit negativ besetzt. Wenn ich von Demut spreche, meine ich damit eine eigenverantwortliche Demut. Es geht darum, anzuerkennen, was ist! In diesem Zustand eigenverantwortlicher Demut akzeptiere ich, dass ich mich meiner Seele, meinem höheren Selbst unterwerfe. Ich erkenne also an, wer ich bin und was mein ureigenes, wahres Ich ist. Direkt gesagt: Die Demut ist die Mitte zwischen Hochmut und Armut. Auch große unternehmerische Erfolge basieren auf dieser Demut, ja sie sind, wie ich zu behaupten wage, ohne diese demütige Gedankenwelt gar nicht zu erreichen. Ich habe beide Pole gelebt und erlebt. Aber im Hochmut war ich ebenso emotional unzufrieden wie in der Armut. Erst die Erkenntnis, dass ich die Mitte wählen muss, die Demut, hat mich zutiefst erfüllt. Weil sie es mir erlaubt, beide Polaritäten aus einer Distanz zu sehen, statt daran festzukleben. Mit diesen beiden Polaritäten im Blick empfinde ich heute eine tiefe innere Freude am Leben. Und genau hier kommt die Dankbarkeit ins Spiel. Dankbarkeit für den bisherigen Weg, für alle Erfolge, aber auch für alle „Steine“ und Herausforderungen auf diesem Weg, der mich genau dahin geführt hat, das zu tun, was dem Seelenplan entspricht. Nämlich die Dankbarkeit für das Leben selbst! Der Weg ist natürlich noch nicht zu Ende, ich bin sehr gespannt auf das, was er noch bringen wird …

Das Interview führte Katja Heumader, Redakteurin AGITANO.

Lesen Sie in Teil eins der Interviewreihe, wie Wolfgang Sonnenburg seiner Inneren Stimme gefolgt ist. In Teil zwei erfahren Sie, warum für ihn Reichtum nicht mit materiellen Dingen gewonnen werden kann.

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Wolfgang Sonnenburg hat seinen Purpose gefunden
(Bild: ©Wolfgang Sonnenburg )

Hinweis der Redaktion: Wir verlosen auf AGITANO bis Freitag, 6. November 2015, Mittwoch, den 11. November (Achtung! Der Teilnahmezeitraum wurde verlängert – Nutzen Sie Ihre Chance!), 3 Exemplare von „Lieber die ganze Welt gegen mich als meine Seele“.

Über Wolfgang Sonnenburg

In Einzelberatungen, Seminaren und Vorträgen hat Wolfgang Sonnenburg in vielen Ländern weit mehr als 250.000 Menschen durch sein fundiertes Erfolgswissen und Unternehmer-Know-How inspiriert und ihnen mit seinem die Herzen berührenden Vortrags-Stil gezeigt, dass materielle und immaterielle Erfüllung sich nicht ausschließen, sondern ganz im Gegenteil essenziell zusammengehören. Aus seiner jahrzehntelangen Forschungsarbeit entstanden Bücher, Hörbücher, Audio-Coaching-Programme, Lehrgänge und Selbstentwicklungsprogramme, mit denen er Menschen zu mehr geschäftlichem Erfolg und mehr privatem Glück verhelfen will. Mehr Infos zur Person finden Sie unter www.wolfgangsonnenburg.com.

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