So werden Gesundheitseinrichtungen zur attraktiven Arbeitgebermarke

Der Kampf um gute Fachkräfte ist in vielen Branchen hart. Auch der Gesundheitssektor ist hierbei keine Ausnahme. Wer heute Berufseinsteiger oder bereits erfahrene Menschen für das eigene Unternehmen gewinnen will, muss mehr tun als noch vor wenigen Jahren. Was das für Dich und Deine Gesundheitseinrichtung bedeutet und wie Du Deine Arbeitgebermarke gestaltest, zeigt dieser Artikel.

Warum überhaupt eine Transformation wagen?

Wie bereits erwähnt treibt der Fachkräftemangel dieser Tage eine deutliche Veränderung der Arbeitsmärkte voran. Gab es früher einen starken Überhang an Bewerbern auf eine Stelle, wandelt sich das zusehends. Nun sind es die Unternehmen, die um die Gunst der Fachkräfte buhlen müssen. Wer hier weiter auf alten Wegen wandelt, verliert den Anschluss.

Bewerber von heute achten auf zahlreiche Details, wenn es um die Entscheidung für einen Arbeitgeber geht. Und genau diese Details sind es, die eine Arbeitgebermarke formen. „Employer Branding“ nennt sich dieser Prozess, bei dem es nicht um Kundengewinnung, sondern um Attraktivität für die Mitarbeiter von heute und morgen geht.

Und das lohnt sich: Denn durch gutes Employer Branding können nicht nur die bereits im Unternehmen bestehenden Mitarbeiter gehalten, sondern auch neue Potenziale angezogen werden. Im Ergebnis warten mit fachkundigen Menschen besetzte Stellen und eine Gesundheitseinrichtung, die Patienten sowie Klienten hochwertige Leistungen bieten kann.

Nun folgen fünf Möglichkeiten, um das Employer Branding richtig anzugehen:

Möglichkeit #1: Personalsuche an den richtigen Stellen

Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum modernen Arbeitgeber ist die Veränderung der Art und Weise, wie neues Personal gesucht wird. Zeitungsannoncen haben diesbezüglich weitestgehend ausgedient. Sie werden durch moderne Portale, die wie medi-karriere.de über eine Spezialisierung verfügen, ersetzt. Der Bewerber von heute nämlich ist selten analog und dafür umso häufiger digital unterwegs. Auf solchen Portalen sucht er nach potenziellen Arbeitgebern und nimmt diese dabei genau unter die Lupe.

Und weil Bewerber heute so genau hinsehen, empfiehlt sich für Gesundheitseinrichtungen sogar der Schritt in die Sozialen Medien. Eine ausführliche Website mit attraktiven Texten ist ein guter Anfang, kann jedoch hervorragend durch Profile bei Instagram oder LinkedIn ergänzt werden. Dort ist es dann möglich, Einblicke hinter die Kulissen zu gewähren, Mitarbeiter zur Sprache kommen zu lassen und zu zeigen, wie angenehm das Arbeitsklima ist.

Eine Präsenz in Social Media wirkt zunächst nicht wie Personalsuche, gehört ihr aber dennoch an. Denn viele Unternehmen finden ihr neues Personal heute über Empfehlungen. Und wer auf eine Empfehlung hin einen attraktiven Internetauftritt findet, ist unter Umständen gedanklich bereits bei der Bewerbung.

Möglichkeit #2: Bewerbung leichter machen

Eine Umfrage von Bitkom Research zeigt deutlich, dass die klassische Papierbewerbung in Mappenform ausgedient hat. Gerade einmal drei Prozent der befragten Personalverantwortlichen wünschen sich demnach heute noch die klassische Mappe. Der Rest ist längst bei der digitalen Bewerbung angelangt oder findet beide Alternativen zumindest gleich gut. Auch für Bewerber selbst kann die Option, eine Online-Bewerbung zu schreiben, sehr attraktiv sein.

Schließlich ist der moderne Mensch von heute eine schnelllebige digitale Welt gewohnt und möchte alle anstehenden Aufgaben am liebsten unkompliziert und mit möglichst wenig Energieaufwand erledigen. Steht auf der Website einer Gesundheitseinrichtung ein gesonderter Bereich für eine schnelle Bewerbung bereit, kann das schon einmal helfen. Dann reichen ebenfalls all jene ihre Bewerbung ein, die sonst eher ungeduldig sind oder noch zu unentschlossen, um einen größeren Aufwand zu betreiben. 

Möglichkeit #3: Einstellungsverfahren und Onboarding angenehm gestalten

Im Anschluss an die Online-Bewerbung erfolgt im Regelfall ein klassisches Einstellungsverfahren. Hier allerdings ist es erneut wichtig, mehr als früher auf die Bedürfnisse der Bewerber zu achten. Von umständlichen Terminvereinbarungen, schwierigen Gesprächen und einem unguten Gefühl vor Ort lassen sich manche Menschen leicht abschrecken. Daher ist es ratsam, für den Einstellungsprozess und das Onboarding auf ein gewisses Maß an Komfort und Wohlgefühl zu setzen.

So können für Vorstellungsgespräche etwa Räumlichkeiten eingerichtet werden, in denen sich alle Beteiligten wohlfühlen. Durch Maßnahmen für eine angenehmere Raumakustik und eine ansprechende Einrichtung wird das beispielsweise möglich. Auch

  • das Onboarding,
  • die Unterzeichnung von Verträgen
  • und Besprechungen

können hier stattfinden. Ab dem Einstellungsverfahren und für das Onboarding ist es außerdem sinnvoll, auf eine möglichst individuelle Ansprache der betreffenden Person zu achten. Wer schon in der Einladungsmail mit Namen angesprochen wird und im Gespräch das Gefühl hat, sein Gegenüber interessiere sich für ihn, fühlt sich automatisch angenommener. Dies ist ein erster wichtiger Schritt hin zu einer starken Identifikation und Bindung.

Möglichkeit #4: Fachkräfte zum Bleiben motivieren

Das Employer Branding beschäftigt sich selbstverständlich nicht nur mit der Suche und Gewinnung neuer Mitarbeiter. Auch die bestehenden Arbeitskräfte spielen hier eine Hauptrolle. Sie sollen nach Möglichkeit

  • gerne in der Einrichtung arbeiten,
  • sich mit der Philosophie ihres Arbeitgebers identifizieren
  • und gar nicht erst an eine Abwanderung denken.

Wie eine YouGov-Umfrage aus 2016 zeigt, spielen einige weiche Faktoren hinein, die Arbeitgeber kennen sollten. So sprachen sich rund 75 Prozent der Befragten dafür aus, dass sie lieber eine angenehme Arbeitsatmosphäre als ein hohes Gehalt wollen. Vor allen Dingen für Frauen gilt das, was im Gesundheitssektor besonderes Gewicht hat. Schließlich sind in vielen Gesundheitsberufen bis heute Frauen das dominant vertretene Geschlecht.

Junger Arzt im Krankenhaus lächelt fröhlich
Gerade in der Gesundheitsbranche müssen sich die Arbeitsbedingungen verbessern, um mehr Bewerber anzuziehen. (Bild: © Flamingo Images | stock.adobe.com)

Maßnahmen für die Bindung von Mitarbeitern sollten daher nicht nur finanzielle Anreize umfassen, sondern gleichermaßen das Wohlgefühl steigern. Hierzu gehören etwa:

  • Förderung einer guten Work-Life-Balance mit guter Schlafqualität zwischen den Schichten
  • attraktive Weiterbildungs- und Weiterentwicklungsmöglichkeiten
  • Veranstaltungen für das Teambuilding
  • regelmäßige Feedback-Gespräche auf Augenhöhe
  • Maßnahmen zur Gesundheitsförderung

Letztlich gilt hier also: Wer sich gut um seine Mitarbeiter kümmert und ihnen das Gefühl gibt, als Mensch wahrgenommen zu werden, fördert damit auch die Bindung an die Einrichtung. So kann verstärkter Abwanderung entgegengewirkt werden.

Möglichkeit #5: Moderne und inklusive Philosophie gestalten

Die Gesellschaft befindet sich in einem starken Wandel. Eine immer stärker beleuchtete Facette ist dabei die Identität des Einzelnen und deren Akzeptanz. Für Unternehmen im Gesundheitsbereich ist es daher von großer Bedeutung, wichtige Werte wie Toleranz, Offenheit und Inklusion in die Philosophie des Unternehmens zu integrieren.

Dies beginnt schon mit kleinen Gesten wie

  • neue Mitarbeiter nach ihrem Pronomen und der passenden Ansprache zu fragen,
  • in den Toiletten kostenfreie Hygieneartikel für Frauen auszulegen,
  • sich in der Kommunikation mit einer möglichst inklusiven Gendersprache zu befassen,
  • Mitarbeitern mit Behinderung ein für sie geeignetes Umfeld zu bieten
  • Auszeiten zu Gunsten der mentalen Gesundheit zu ermöglichen.

Ein weiterer Vorteil: Über Inklusion und moderne Identität wird auch in Social Media viel gesprochen. Sich mit der eigenen Einrichtung in diesem Bereich zu positionieren, könnte daher im Hinblick auf eine verbesserte Reichweite nützlich sein.

Möglichkeit #6: Digitalisierung fördern

Der durchschnittliche Bewerber von heute ist längst in der digitalen Realität angelangt. Smartphone, Smart-Home, Wearables und Co. gelten als normal. Somit sind die meisten Bewerber im Umgang mit moderner Technologie nicht nur kompetent, sondern wünschen sich diesen Einfluss eventuell ebenso im täglichen Arbeitsleben.

Abgesehen hiervon wird bereits diskutiert, inwiefern moderne Technologie die Arbeitsbedingungen vieler Menschen erleichtern kann. Beispielsweise gelingt es bereits mit der Bereitstellung eines Tablets für die tägliche Visite den Aufwand des Sortierens von Papieren zu minimieren.

Daten zentral zu speichern, könnte diesbezüglich sogar dabei helfen, verschiedene Bereiche innerhalb einer Gesundheitseinrichtung besser zu vernetzen. Für die Mitarbeiter bedeutet dies weniger Stress, für den Patienten eine Steigerung der Versorgungsqualität. Auch Offenheit für die Digitalisierung als Bestandteil des Arbeitsumfeldes gehört daher zu den wichtigsten Pfeilern des modernen Employer Brandings.

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