Top 4 für gelungene Mitarbeitergespräche

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Nicht nur Angestellte, sondern auch so manche Führungskraft fürchtet Mitarbeitergespräche. Wie zum Beispiel als Chef Streithähne in den Griff bekommen beziehungsweise überhaupt eine solche Unterhaltung derart gestalten, dass beide Seiten mit dem befriedigten Gefühl, wirklich voran gekommen zu sein, das Büro verlassen. Im Folgenden die Top 4, die es braucht, um gelungene Mitarbeitergespräche zu führen.

Gründe für Mitarbeitergespräche

Es gibt nicht wenige Unternehmen, in denen werden Mitarbeitergespräche ausschließlich aus dem Grund geführt, um dem Angestellten zu kündigen. Vermutlich einer der Hauptgründe, warum diese unter der Belegschaft nicht so beliebt sind. Dabei kann man Mitarbeitergespräche aus den unterschielichsten Gründen. Laut Deutscher Gesellschaft für Personalführung e.V. dient in puncto Burnout das Mitarbeitergespräch als erstes Auffangbecken. Der freiberuflicher Berater, Trainer und Coach, Dr. Reinhold Haller hat auf Basis seiner beruflichen Erfahrungen folgende vier Gründe für Mitarbeitergespräche zusammengestellt:

  1. Orientierungsgespräche zur Klärung und Aktualisierung der Aufgaben.
  2. Zur Vereinbarung konkreter, messbarer und terminierter Ziele.
  3. Zur Beurteilung der Leistung des Mitarbeiters und des Arbeitgebers.
  4. Zur Vereinbarung von Weiterbildungsmaßnahmen für den Mitarbeiter.*

Doch oft laufen Mitarbeitergespräche ins Leere. Schuld daran ist, auch wenn man es Führungskraft nicht gerne hören mag, oft der Chef. Die folgende Top 4 klärt über die Fehler auf und zeigt, wie man diese von vornherein vermeidet.

Top 1: Informationen einholen

Je größer der Betrieb, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass man den Mitarbeiter, den man zum Gespräch einlädt, nicht von der Pike auf kennt. Aus diesem Grund gilt es im Vorfeld eines jeden Mitarbeitergesprächs müssen erst einmal Informationen über den jeweiligen Angestellten beschafft werden. Stellen Sie Fakten für positives, aber auch negatives, Verhalten Ihres Mitarbeiters zusammen. Zum Beispiel mithilfe der Personalakte.

Top 2: Ziele setzen und einhalten

Damit sind nicht jene Ziele gemeint, die Sie im Anschluss des Gesprächs mit Ihrem Mitarbeiter umsetzen wollen (siehe dazu Grund Nr. 2 von Reinhold Haller, weiter oben).

  • Einen Arbeitnehmer vom Leistungstief befreien? Siehe DGFP-Beitrag, weiter oben.
  • Motivation, neue Herausforderungen anzunehmen. Siehe Grund Nr. 1.
  • Einen Konflikt auflösen? Siehe AGITANO-Beitrag „Als Chef Streithähne in den Griff bekommen“.

Visualiesieren Sie diese Ziele im Vorfeld der Mitarbeitergespräche. Zum Beispiel via Checkliste, PowerPoint, Flipchart, Karten … . Sie sehen bereit: Die Möglichkeiten sind vielfältig.

Damit Führungskräfte diese Ziele nicht aus den Augen verlieren beziehungsweise alle Beteiligten einhalten heißt es, sich über folgende Punkte Gedanken oder auch Notizen zu machen:

  • Welche Vereinbarungen sollten am Ende des Gesprächs stehen?
  • Gibt es Spielraum für unterschiedliche Varianten? Zum Beispiel ein Minimalziel.
  • Welche Ressourcen müssen beschafft werden, um das Ziel umzusetzen?

Top 3: (Zwischen-) Bilanz ziehen

Viele Mitarbeitergespräche verlaufen deshalb im Sande, weil sich keine Zeit für eine Bilanz respektive Zwischenbilanz genommen wird. Dabei sollte gerade nach Erreichen eines Etappenziels Bilanz gezogen werden. Wurde das in Top 2 formulierte Minimalziel erreicht? Falls ja, nochmals die anderen Verinbarungen durchgehen und das weitere Vorgehen besprechen. Falls nicht, die Gründe evaluieren, warum man daran gescheitert ist.

Top 4: Schlusspunkt setzen

Haben Sie gemeinsam mit Ihren Angestellten dank der Top 1 bis 3 einen guten Einstieg ins Gespräch gefunden beziehungsweise mit ihm eine fruchtbare Diskussion geführt, geht es nun darum einen fulminanten Schlusspunkt zu setzen. Dazu gilt es Inhalt und Verlauf des Gesprächs noch einmal knackig zusammenzufassen. Ein idealtypischer wäre zum Beispiel:

  1. „Als wir uns heute zum Gespräch trafen, war noch nicht klar …“,
  2. „Jetzt haben wir folgende Frage geklärt …“,
  3. „Dazu werden wir in den nächsten Wochen/ Monaten …“,

Und 4: „In XXX Wochen/ Monat/en treffen wir uns wieder, um zu sehen, was wir von den bis dato vereinbarten Zielen ereicht haben.“ Damit geben Sie Ihrem Angestellten mit auf dem Weg: Hier wurden keine leeren Versprechungen gemacht, sondern Nägel mit Köpfen.

*Vgl. Haller, R.: Mitarbeitergespräche in Wissenschaft und Forschung. Pflicht und Kür von Führungsinstrumenten im Rahmen der leistungsorientierten Vergütung, in: Wissenschaftsmanagement 5|2010, S. 35 f.

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