Teamgeist leben: Wie Unternehmen vom Husky-Prinzip profitieren – Dr. Klaus Schirmer im Interview

Vom unternehmerischen Super-GAU zum great place to work mit Auszeichnung: Dr. Klaus Schirmer erklärt, wie er diesen Wandel vollbracht hat, und wirft ein vollkommen neues Licht auf das Thema Mitarbeiterführung. Was Sie für Ihr Unternehmen daraus lernen können, wie Team und Führung zusammenarbeiten sollten und was das Husky-Prinzip in Reinform bedeutet: Nach Teil Eins des Interviews erfahren Sie im folgenden Teil Zwei alles, was Sie wissen müssen, um die größtmögliche Wirkung in Ihrem Unternehmen entfalten zu können.

Hinweis der Redaktion: Wir verlosen auf AGITANO drei Exemplare von „Das Husky-Prinzip: Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung“ von Dr. Klaus Schirmer. Heute noch mitmachen und gewinnen!

Wie Sie optimale Arbeitsplatzbedingungen für Ihre Mitarbeiter schaffen – Dr. Klaus Schirmer im Interview

Herr Dr. Schirmer, Sie haben 2017 mit Ihrem Team den Award „great place to work“ erhalten, waren also in Ihrer Unternehmensgröße der beste Arbeitgeber Österreichs und die erste Apotheke europaweit, die jemals einen solchen Rang erzielte. Denken Sie, dass Sie ohne das Führungs-Prinzip der Freundschaft diese Auszeichnung auch erhalten hätten?

Dr. Klaus Schirmer hat mit der H.U.S.K.Y.-Formel und seinem Team den great place to work award erhalten
Mit dem Husky-Prinzip wurde es möglich: Dr. Klaus Schirmer gewann mit seinem Team den A Great Place To Work Award. (Bild: © Wolfgang Lehner, Linz)

Ich denke nicht, obwohl ich ja das Prinzip nicht erdacht und angewendet habe, sondern in der Krise instinktiv danach vorging, vorgehen musste. Das Husky-Prinzip ist ja letztlich nur eine Beschreibung dessen, was wir da intuitiv gemacht haben – der plötzliche Mitarbeitermangel hatte mich gezwungen, über Nacht zu vertrauen, weil mir die Ressourcen zur Kontrolle einfach gefehlt haben. Es war also kein Konzept, das meiner Genialität entsprungen ist und an das ich mich dann gehalten habe, sondern es war umgekehrt: eine im Rückblick betrachtet kluge Reaktion auf einen Notstand, für den ich die Analogie beim Schlittenfahren entdeckt hatte. Den Award „great place to work“ hätten wir ohne die Implementierung des Prinzips Freundschaft sicher nicht erhalten, weil ja nur der gelebte, echte und wahre Teamspirit dazu führen konnte, dass die Bewertungen durch die Mitarbeiter so großartig ausfielen und uns auf Platz 1 katapultierten.

Was raten Sie unseren Lesern, wie sie sich selbst am besten auf den Weg der Team-Führung nach dem Husky-Prinzip begeben können?

Für mich sind das im Wesentlichen diese drei Dinge:

  1. Checken Sie als Führungskraft, ob und dass Sie von solchen Menschen umgeben sind, mit denen Sie „das Rennen“ sicher gewinnen können. Ein einziger „Dackel“ im Hundegespann macht nämlich diesbezüglich alle Pläne zunichte! Huskys müssen mit Huskys laufen, um erfolgreich sein zu können!
  2. Schaffen Sie die erforderlichen Strukturen (vom Stellvertreter bis zu klaren schriftlichen Arbeitsanweisungen), damit Sie eine lange Leine geben können, ohne dass im Gespann Unordnung oder Chaos ausbricht.
  3. Trust yourself and the others and expect the best! Wenn Sie von tollen Leuten umgeben sind, dann dürfen Sie zu Recht erwarten, dass da auch was Gescheites entsteht! Selbst wenn es einmal nicht funktioniert, war es zumindest in einem Husky-Team bestmöglich versucht.

Sind Sie selbst in Ihrem Führungsverhalten heute voll und ganz in der Rolle des „Mushers“ angekommen?

Sie wollen es aber genau wissen! (lacht) Ich bin an immer mehr Tagen dort angekommen und bin bei immer mehr Reaktionen mit mir als Musher zufrieden. Aber von „voll und ganz“ kann keine Rede sein. Ich muss mir selbst zwischendurch immer wieder das Musher-Bild vor Augen führen, um nicht in alte Muster zurückzufallen. In Zukunft werde ich einfach selbst immer wieder mein Buch konsultieren, um meinen Leuten der bestmögliche Chef sein zu können!

Was sind Ihre ultimativen fünf Tipps für ein Führungsverhalten nach dem Prinzip der Freundschaft?

Das ist ganz einfach, hier kommt das H-U-S-K-Y-Prinzip in Reinkultur zur Geltung:

  • Hohe Ziele vereinbaren, damit es sich lohnt, seine PS auszupacken
  • Umfeld gut aufstellen, insbesondere die Menschen um dieses Vorhaben herum
  • Strukturen schaffen, die Klarheit geben und Spielräume bestehen lassen
  • Kultur pflegen, in der Fehler, Feiern und Krisen zu legendären, unvergesslichen Momenten des persönlichen Stolzes werden und
  • Yeeaaahhhh-Projekte zulassen, die auf den ersten Blick keinen Profit zu ergeben scheinen, aber das Potenzial der Mitarbeiter entfalten helfen und in der Regel auf alle vier vorher genannten Faktoren positiv ausstrahlen.

Vielen Dank, Herr Dr. Schirmer, für diese Einblicke in die Welt eines Mushers in der Mitarbeiterführung! Wir sind uns sicher, dass Ihre Tipps zur Umsetzung des H-U-S-K-Y-Prinzips vielen Führungskräften eine wertvolle Hilfestellung geben können. Wir wünschen Ihnen weiterhin alles Gute für Unternehmen und Ihr Gespann – auf viele weitere erfolgreiche Jahre an einem Great Place to Work!

Das Interview mit Dr. Klaus Schirmer führte Oliver Foitzik, Herausgeber des Wirtschafts- und Mittelstandsmagazins AGITANO sowie Geschäftsführer der FOMACO GmbH.

Anmerkung der Redaktion: Lesen Sie auch Teil Eins des Interviews mit Dr. Klaus Schirmer: Wie das Husky-Prinzip die Mitarbeiterführung revolutioniert!

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Über Dr. Klaus Schirmer

Dr. Klaus Schirmer, Autor des Buches Das Husky-Prinzip: Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung
Dr. Klaus Schirmer ist Trainer, Speaker und Apotheker. Als leidenschaftlicher Unternehmer hat er einen vollkommen neuen Führungsgedanken erschaffen, den er in „Das Husky-Prinzip – Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung“ zu Papier gebracht hat. (Bild: © Klaus Schirmer / Sissi Furgler)

Dr. Klaus Schirmer ist Trainer, Speaker und im Hauptberuf Unternehmer und Apotheker. Der gebürtige Innsbrucker studierte Pharmazie und Psychologie, machte sich nach Stationen in der Wissenschaft und Industrie als zunächst Miteigentümer, dann Eigentümer der Oberen Apotheke in Villach selbständig und gründete gemeinsam mit acht anderen Apothekern das erste Apotheken-Franchise-System Österreichs, team santé. Als erste Apotheke in Europa gewann er 2017 den great place to work-award. 2019 wurden die team santé-Apotheken zu den drei besten Arbeitgebern Österreichs gewählt.

Seiner Leidenschaft als Lehrender geht Klaus Schirmer in seiner Funktion als Trainer und Universitätslektor der Universität Innsbruck nach. Er betreut Teams, Firmen und Einzelpersonen im ganzen europäischen Raum und wird als Keynote-Speaker für zahlreiche Veranstaltungen gebucht. Er ist Mitglied der GSA, der German Speakers Association, und seit 2018 unter den Top 100 Speakern von Speakers Excellence.

Dr. Klaus Schirmer ist verheiratet und lebt in Villach.

 

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