BGM Best Practice (Teil 4): MAHLE Behr Industry – Interview mit Petra Meissner

Wie veränderte sich das Unternehmen durch die Maßnahmen hinsichtlich beispielsweise der Fehltage, der Zufriedenheit der Mitarbeiter und der Wirtschaftlichkeit?

Die Fehltage konnten wir weiterhin stabil halten und liegen zurzeit im Durchschnitt bei 3,5 Prozent. Die Mitarbeiterzufriedenheit ist gestiegen. Dies zeigt sich daran, dass wir so gut wie keine Fluktuation haben, aber auch nicht nur Maßnahmen im Gesundheitsmanagement umgesetzt haben, sondern auch einen „bunten Blumenstrauß“ an Angeboten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf gebunden haben, u.a. individuelle Arbeitszeitangebote, Bereitstellung von KITA-Plätzen, Familienfeste, Zusammenarbeit mit KITA’s, Schulen, Sportclubs und Jugendeinrichtungen. Auch die Entwicklung wirtschaftlicher Kennzahlen, wie z. B. die Produktivitätssteigerung gegenüber 2012 liegt derzeit bei 9,4 Prozent. Dies ist eine sehr gute Leistung, die nicht technischen Maßnahmen zuzuschreiben ist, sondern hier besonders die Mitarbeiter mit ihren Vorschlägen sehr gut dazu beigetragen haben.

Wie steht es heute um die Unternehmensgesundheit und wie wollen Sie langfristig vorgehen?

Wie Sie aus den vorgenannten Zahlen erkennen können, ist unsere Unternehmensgesundheit sehr gut – nicht nur die der Mitarbeiter, sondern auch das Unternehmen selbst steht wirtschaftlich auf stabilen Füßen. Wichtige Punkte, die wir angehen wollen sind die Pflege von Familienangehörigen, die altersgerechte Gestaltung von Arbeitsplätzen und Weiterbildung, aber auch die eventuelle Integration von Fachkräften aus dem Ausland.

Haben Sie abschließend einige Tipps für Unternehmen, die darüber nachdenken, ebenfalls die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu fördern?

Wichtig ist immer, das Zusammenwirken zwischen Unternehmen und Individuum und damit konkrete Maßnahmen auf die einzelne Gruppe, aber auch Person auszurichten. Dies bedarf höchster Sensibilität besonders bei den Führungskräften, aber auch viel „Fingerspitzengefühl“ bei der Umsetzung der Maßnahmen und die enge Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat, aber auch im Konzern. Wir müssen nicht immer das Fahrrad neu erfinden – der beste Weg ist stets der Erfahrungsaustausch mit anderen Werken, anderen Unternehmen – auch branchenübergreifend – und besonders die Arbeit in Netzwerken. Wichtig ist die rechtzeitige Einbindung aller am Prozess Beteiligten, um sie als Begleiter und Akteure zu gewinnen.

Frau Meissner, vielen Dank für das interessante Gespräch.

Das Interview führe Anja Gebhardt (freie Mitarbeiterin Redaktion HCC-Magazin und AGITANO – Wirtschaftsforum Mittelstand)

Lesen Sie am Mittwoch, den 25. September 2013 Teil 5 mit Corinna Mayer, Leiterin der Betrieblichen Gesundheitsförderung bei der Festo AG & Co. KG.

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