Zehn Jahre Webdesign aus Berlin: Ein Rückblick und Ausblick – Interview mit Chris Hortsch

In der Hauptstadt tut sich etwas. Das Silicon Valley Deutschlands, wie sich Berlin gerne bezeichnet, ist als Schmelztiegel kreativer Ideen, digitaler Startups und kreativer Köpfe bekannt. Digitale Lösungen made in Berlin sind angesagter denn je und wer sich selbst – oder sein Unternehmen – im world wide web platzieren möchte, kommt an Webdesignern wie Chris Hortsch nicht vorbei. Im folgenden Interview verrät der Webdesigner mehr über die Entwicklung dieser Branche und ihre Zukunft.

Vor zehn Jahren konnte man die Anzahl der Webdesigner gefühlt noch an zwei Händen abzählen – Interview mit Webdesigner Chris Hortsch aus Berlin

Guten Tag Herr Hortsch, beginnen wir mit einer sehr direkten Frage: Ist die Digitalisierung in Berlin wirklich so viel besser und weiter als in anderen Teilen Deutschlands?

Chris Hortsch: Ich denke schon, dass sich der Standort Berlin in Bezug auf digitale Angebote und Dienstleister in den letzten Jahren sehr stark verändert und weiterentwickelt hat. Das heißt anderen Städten im Vergleich durchaus einen Schritt voraus ist. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass Digitalisierung deutlich mehr ist als die Entwicklung von Webseiten. Wenn man alle Dienstleistungen von der Entwicklung der Webseite an sich bis zur Vermarktung dieser zusammennimmt, bilden wir Webdesigner einen wahrscheinlich eher kleinen Teil der Digitalisierung ab. Aber eben auch einen wichtigen.

Was hat die Berliner Webdesign Branche in den letzten zehn Jahren am stärksten verändert?

CH: Ich würde sagen der Wettbewerb. Vor zehn Jahren konnte man die Anzahl der Webdesigner gefühlt noch an zwei Händen abzählen. Heute sind es deutlich mehr. Gleichzeitig wächst aber auch der Markt und somit der Bedarf an Kunden, die Ihre Webseiten professionell umgesetzt haben wollen. Von genau diesem Wettbewerb profitieren meine Kunden nun: Webdesign Dienstleister, die es schaffen, sich in einem so hart umkämpften Markt wie hier in Berlin zu etablieren, die werden auch immer in der Lage sein, die nötigen Mehrwerte für Ihre Kunden zu schaffen.

Webdesign alleine reicht häufig nicht mehr

Kennt man sich in Berlin? Entstehen hier gegebenenfalls Synergien?

CH: Tatsächlich kenne ich ziemlich viele Agenturen und Dienstleister aus meiner Branche persönlich. Manche sind schon lange dabei, andere erst seit kurzen und wieder andere gibt es zwischenzeitlich nicht mehr. Es gibt auch Webdesigner, die früher als Freelancer tätig waren und heute fest zu meinem Agentur-Team gehören. Synergien würde ich sagen, gab es früher deutlich mehr als heute. Ich denke, das hat auch damit zu tun, dass die Budgets für Webseiten kleiner werden. Das wiederum hat viele Gründe. In meinen Augen führt das aber auch dazu, dass verkleinerte Projektbudgets seltener in einer Kooperation aufgehen, oder aufgehen können. Mit anderen Worten: Es ist manchmal zu wenig Budget für zwei oder gar drei Player da. Also arbeitet jeder mehr für sich als das eventuell früher der Fall war.

Wie denken Sie, wird sich der Berliner Webdesign Markt zukünftig entwickeln?

CH: Für unsere Kunden – aus den oben genannten Gründen – sicherlich zum Guten. Für die Webdesigner und Agenturen wird es deutlich schwerer werden. Ich denke, die Entwicklung von Webseiten als solches wird mittel- bis langfristig wohl nicht mehr die zentrale Rolle für uns spielen. Sie wird eventuell mehr Mittel zum Zweck oder Dooropener für andere Dienstleistungen sein. Seit etwas mehr als einem Jahr deckt mein Webdesign Berlin Angebot daher auch die Produktion von hochwertigem und vor allem einzigartigen Content mit ab. Das bedeutet, wir entwickeln nicht nur die Webseite, sondern liefern den Inhalt gleich mit. Wahrscheinlich werden wir in Zukunft noch mehr Services dieser Art anbieten müssen, um die Webseite als solches entwickeln zu dürfen.

Das Interview mit Chris Hortsch führte die AGITANO-Redaktion.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde in diesem Beitrag das generische Maskulin verwendet, welches die weibliche Form selbstverständlich mitdenkt.

Über Chris Hortsch:

Chris Hortsch entwickelt bereits 2004 Webseiten. Seit 2010 am Standort Berlin. Dabei steckt in jedem seiner Projekte immer auch ein wenig „alte Schule“, der unbedingte Wille zur Kundenbindung, und zwar in Form von qualitativer Arbeit, absoluter Zuverlässigkeit und einem wertschätzenden sowie respektvollen Umgang auf Augenhöhe.

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