Tacheles reden: Bedeutung, Ursprung & Beispiele erklärt

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„Tacheles reden“ – diese Redewendung begegnet uns oft, wenn es um klare Worte, ehrliche Meinungen und den Verzicht auf Umschweife geht. Im Alltag nutzen wir sie, wenn jemand nicht länger beschönigen möchte, sondern offen, direkt und ohne Schnörkel spricht. Genau das macht sie so besonders: Sie steht für Mut zur Wahrheit, geradeherauses Denken und echte Kommunikation.

Doch woher stammt diese Redensart eigentlich? Was bedeutet sie genau, und in welchen Situationen wird sie heute verwendet? In diesem Beitrag tauchen wir gemeinsam in die Bedeutung, Herkunft und Anwendung der Redewendung ein. Sie erfahren, wie „Tacheles reden“ entstanden ist, warum sie bis heute aktuell geblieben ist und wie Sie sie selbst bewusst und passend einsetzen können – sei es im Beruf, in Beziehungen oder in schwierigen Gesprächen. Lassen Sie uns gemeinsam den Worten auf den Grund gehen – klar, ehrlich und direkt.

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„Tacheles reden“ – Bedeutung und sprachliche Besonderheiten der Redewendung

Wenn Menschen dazu auffordern, Tacheles zu reden, ist meist eines gefragt: klare Worte ohne Umschweife. Diese Redewendung hat sich fest im deutschen Sprachgebrauch etabliert und steht für ein offenes, ehrliches Gespräch, bei dem kein Blatt vor den Mund genommen wird. Es geht darum, die Dinge direkt beim Namen zu nennen – unabhängig davon, wie unbequem die Wahrheit sein mag.

„Tacheles reden“ bedeutet, dass jemand bewusst auf Höflichkeitsfloskeln, diplomatische Umwege oder beschönigende Aussagen verzichtet. Stattdessen wird die Botschaft geradeheraus und deutlich formuliert, oft mit dem Ziel, Missverständnisse zu vermeiden oder Klarheit in eine Situation zu bringen. Diese Form der Kommunikation kann je nach Kontext als mutig, befreiend oder konfrontativ empfunden werden.

Was „Tacheles reden“ bedeutet – eine klare Definition

Die „Tacheles reden“ Bedeutung hat sich im Laufe der Zeit zwar sprachlich leicht gewandelt, bleibt im Kern jedoch klar: Es geht darum, ehrlich, sachlich und unverblümt zu sprechen. Besonders in emotional aufgeladenen Gesprächen oder in Konfliktsituationen kann das Reden „Tacheles“ dabei helfen, Dinge endlich auszusprechen, die sonst unausgesprochen im Raum stehen würden.

Sprachliche Alternativen und verwandte Redewendungen

Auch andere Redewendungen drücken einen ähnlichen Wunsch nach Direktheit aus. Dazu zählen zum Beispiel:

  • „Klartext reden“
  • „Nicht um den heißen Brei herumreden“
  • „Reinen Wein einschenken“

Diese sprachlichen Variationen unterstreichen die große Bedeutung von direkter Kommunikation in zwischenmenschlichen Beziehungen. Gemeinsam ist ihnen der Anspruch, authentisch und ungeschönt zu sprechen, um echte Verständigung zu ermöglichen.

Wer also Tacheles redet, zeigt nicht nur Sprachklarheit, sondern auch Charakterstärke – im Privaten wie im Beruflichen.

Die Geschichte hinter „Tacheles reden“ – Herkunft und Wandel der Redewendung

Hinter dem Ausdruck „Tacheles reden“ verbirgt sich eine spannende sprachliche Entwicklung, die tief in der Geschichte verwurzelt ist. Die Redewendung hat ihre Wurzeln nicht im modernen Deutsch, sondern in einer Sprache, die über Jahrhunderte hinweg in vielen Regionen Europas präsent war – dem Jiddischen. Von dort aus fand sie ihren Weg in die deutsche Alltagssprache und wurde zu einem festen Bestandteil ehrlicher Kommunikation.

Der Ursprung von „Tacheles reden“ liegt im Jiddischen

Der Begriff „Tacheles“ stammt vom hebräischen Wort tachlit, das Zweck, Ziel oder Klarheit bedeutet. Über das Jiddische gelangte dieser Ausdruck in den deutschen Sprachgebrauch – vor allem im jüdischen Bürgertum Preußens und später in Berlin. Wer „Tacheles sprach“, äußerte sich ohne Umschweife und kam direkt auf den Punkt. Die Redewendung wurde bald überregional bekannt und gewann insbesondere im 19. und frühen 20. Jahrhundert an Verbreitung.

Interessanterweise war „Tacheles“ ursprünglich kein festes Verb, sondern ein Substantiv. Erst durch die Kombination mit „reden“ entwickelte sich daraus die heute geläufige Wendung, die ehrliches, direktes Sprechen beschreibt.

Bedeutungswandel von „Tacheles reden“ im gesellschaftlichen Kontext

Im Laufe der Zeit hat sich die Verwendung von „Tacheles reden“ immer mehr in den allgemeinen Sprachgebrauch eingebettet. Während der Begriff früher oft in politischen oder sozialen Diskussionen genutzt wurde, findet er heute Anwendung in vielen Lebensbereichen – von der Partnerschaft bis zum Geschäftsleben.

Besonders in einer Welt, die von Kommunikation, Konsens und Diplomatie geprägt ist, wird das Bedürfnis nach klaren Worten oft stärker empfunden. „Tacheles reden“ steht deshalb heute nicht nur für Direktheit, sondern auch für Authentizität, Mut und Transparenz – Werte, die in modernen Gesellschaften zunehmend an Bedeutung gewinnen.

Der Lerneffekt hinter „Tacheles reden“ & Bedeutung für den Alltag

Die Redewendung „Tacheles reden“ transportiert mehr als nur eine Aufforderung zum offenen Gespräch – sie steht für eine innere Haltung. Wer so spricht, zeigt nicht nur Mut, sondern auch Verantwortung im Umgang mit anderen. Klarheit, Ehrlichkeit und Authentizität zählen zu den zentralen Werten, die mit dieser Redensart verbunden sind. Gleichzeitig vermittelt sie die Idee, Konflikten nicht auszuweichen, sondern sich ihnen aktiv, lösungsorientiert und mit Respekt zu stellen.

Welche Werte hinter „Tacheles reden“ stecken

„Tacheles reden“ bedeutet nicht, verletzend oder schonungslos zu sein. Es geht vielmehr darum, offen zu kommunizieren, ohne zu beschönigen oder zu manipulieren. Dabei zeigt sich eine positive Verhaltensweise, die sowohl Mut zur Wahrheit als auch ein gewisses Maß an emotionaler Reife verlangt. Wer so spricht, beweist nicht nur Standpunktbewusstsein, sondern auch die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen – für das eigene Denken, Fühlen und Handeln.

In einer Zeit, in der Kommunikation oft zwischen Small Talk und digitaler Oberflächlichkeit pendelt, wirkt diese Redewendung wie ein Aufruf zur echten, tiefgehenden Auseinandersetzung.

„Tacheles reden“ im Alltag: Zwischen Motivation und Klarheit

Ob im Beruf, in Partnerschaften, in Freundschaften oder im gesellschaftlichen Miteinander – „Tacheles reden“ ist in vielen Lebensbereichen ein wertvolles Werkzeug. Es hilft, Missverständnisse zu klären, Grenzen aufzuzeigen oder Entscheidungen herbeizuführen. Gleichzeitig kann die Redewendung als Anstoß zur Selbstreflexion dienen: Bin ich ehrlich zu mir selbst und anderen? Habe ich den Mut, Dinge anzusprechen?

Diese Form der Kommunikation kann nicht nur Beziehungen verbessern, sondern auch die eigene Haltung stärken – als Mensch, als Kollege, als Freund oder Führungskraft.

Anwendung von „Tacheles reden“ und typische Situationen im Alltag

Die Redewendung „Tacheles reden“ wird häufig genutzt, wenn ein Punkt erreicht ist, an dem klare Worte notwendig werden. Sie kommt dann zum Einsatz, wenn es gilt, Unklarheiten zu beseitigen, Konflikte anzusprechen oder Entscheidungen nicht länger hinauszuzögern. Dabei ist sie mehr als nur eine rhetorische Floskel – sie markiert oft den Übergang vom Zögern zur offenen, konstruktiven Auseinandersetzung.

In welchen Situationen „Tacheles reden“ hilfreich ist

Ob im Berufsleben oder im privaten Umfeld: „Tacheles reden“ hat überall dort seine Berechtigung, wo direkte Kommunikation gefragt ist. Besonders typisch ist der Einsatz in folgenden Kontexten:

  • Teammeetings oder Mitarbeitergesprächen, wenn Missverständnisse geklärt werden müssen.
  • Partnerschaften und Freundschaften, wenn es zu Spannungen oder unausgesprochenen Erwartungen kommt.
  • Familiengespräche, z. B. bei Konflikten zwischen Generationen oder schwierigen Entscheidungen.
  • Politische oder gesellschaftliche Diskussionen, bei denen eine klare Haltung eingenommen werden soll.
  • Verhandlungen und Beratungssituationen, in denen Ehrlichkeit Vertrauen schaffen kann.

Die Redensart fungiert dabei oft als Katalysator für Veränderung – sie schafft Raum für neue Lösungen, indem sie den Weg über das direkte Wort öffnet.

Wie zeitgemäß ist „Tacheles reden“ heute?

Obwohl die Formulierung anmutet, als stamme sie aus einer früheren Zeit, ist sie auch heute noch absolut relevant. Zwar wirkt der Ausdruck für manche jüngere Menschen etwas altmodisch, doch der dahinterstehende Impuls – Klarheit, Aufrichtigkeit und Mut – ist aktueller denn je. Gerade in einer Welt, in der Kommunikation häufig über soziale Medien stattfindet und Missverständnisse schnell entstehen, kann das bewusste „Tacheles reden“ ein Zeichen von Stärke sein.

Missverstanden wird die Redewendung jedoch dann, wenn sie mit Rücksichtslosigkeit oder emotionaler Härte verwechselt wird. Denn „Tacheles reden“ heißt nicht verletzen – es heißt, ehrlich, aber mit Haltung zu sprechen.

Beispiele zur Redewendung „Tacheles reden“ aus dem Alltag

Redewendungen gewinnen an Bedeutung, wenn sie im echten Leben vorkommen – und genau dort zeigt sich, wie vielseitig „Tacheles reden“ einsetzbar ist. Ob im Büro, in der Familie oder im Freundeskreis: Die Wendung bringt oft genau auf den Punkt, was gesagt werden muss – ehrlich, direkt und situationsbezogen.

Alltagsnahe Beispielsätze mit „Tacheles reden“

Diese fünf Sätze zeigen typische Kontexte, in denen die Redewendung verwendet wird – vom Beruf bis zur Beziehung:

  1. „Wir haben lange genug drum herumgeredet – jetzt ist es Zeit, Tacheles zu reden.“ (Im Job, bei einer strategischen Entscheidung im Team.)
  2. „Wenn du wirklich wissen willst, was ich denke, müssen wir mal Tacheles reden.“ (Zwischen Freunden, bei einem offenen Gespräch über Verhaltensweisen.)
  3. „Nach dem dritten verpatzten Projekt hat der Chef endlich Tacheles geredet – und das war auch nötig.“ (Typische Führungssituation mit klarem Feedback.)
  4. „Ich liebe dich, aber so geht es nicht weiter. Wir müssen Tacheles reden.“ (Ein ehrlicher Moment in einer Partnerschaft.)
  5. „Beim Elternabend wurde nicht lang gefackelt – da wurde Tacheles geredet, was den Umgang mit den Kindern betrifft.“ (Im schulischen Umfeld, wenn es um klare Absprachen geht.)

Diese Beispiele verdeutlichen, wie flexibel und gleichzeitig kraftvoll die Redewendung eingesetzt werden kann.

Drei Mini-Dialoge mit der Redewendung „Tacheles reden“

Dialoge machen Sprache lebendig – hier drei kurze Szenen mit „Tacheles reden“ in natürlichem Gebrauch:

1. Kollegen im Büro

A: „Wir kommen einfach nicht voran.“

B: „Dann lass uns endlich Tacheles reden und schauen, woran es wirklich liegt.“

2. Partnerschaftsgespräch

Sie: „Ich hab das Gefühl, wir vermeiden die wichtigen Themen.“

Er: „Du hast recht. Lass uns heute Abend Tacheles reden – ohne Ablenkung.“

3. Freundeskreis

Lena: „Irgendwas ist los mit dir, oder?“

Jana: „Ja, ist es. Ich glaub, es ist Zeit, dass ich mal Tacheles rede.“

Jeder dieser Dialoge zeigt eine andere Facette der Redewendung – mal ruhig, mal fordernd, aber immer mit dem Ziel, zur Wahrheit vorzudringen.

„Tacheles reden“ in Medien und öffentlicher Sprache

Auch Prominente und Medien greifen die Redewendung regelmäßig auf. Gregor Gysi, bekannt für seine Direktheit, sagte in einem Interview: „Ich rede Tacheles, weil es sonst keiner macht.“ In Talkshows oder politischen Diskussionen fällt der Ausdruck häufig, um klare Positionen zu markieren.

In Romanen oder Drehbüchern findet sich die Redewendung gern als Stilmittel, um Konflikte zuzuspitzen oder Wendepunkte einzuleiten – denn klare Worte sorgen für Bewegung in jeder Geschichte.

Die Redewendung „Tacheles reden“ auf Englisch – Entsprechungen und Unterschiede

Auch im Englischen gibt es Ausdrücke, die das Prinzip von „Tacheles reden“ gut abbilden – jedoch wird die Redewendung nicht wortwörtlich übernommen. Stattdessen bedienen sich englische Sprecher unterschiedlicher Phrasen, die alle eines gemeinsam haben: Sie fordern Offenheit, Direktheit und klare Worte.

Entsprechende englische Redewendungen für „Tacheles reden“

Die gängigsten englischen Varianten lauten:

  • „Let’s talk straight“ – Lasst uns offen sprechen
  • „To speak one’s mind“ – Seine Meinung offen sagen
  • „To tell it like it is“ – Die Dinge so sagen, wie sie sind
  • „No beating around the bush“ – Nicht um den heißen Brei reden
  • „Let’s be honest“ – Lass uns ehrlich sein

Diese Formulierungen werden in ähnlichen Kontexten verwendet wie im Deutschen – etwa bei schwierigen Gesprächen, Konflikten oder wichtigen Entscheidungen. Sie drücken eine klare Kommunikationsabsicht aus und gelten als direkter, teils auch emotionaler Sprachgebrauch.

Unterschiede im Gebrauch von „Tacheles reden“ im Englischen

Im Unterschied zum Deutschen ist „Tacheles reden“ als fester Ausdruck kulturell spezifisch. Im Englischen fehlt eine zentrale Redewendung mit dem exakt gleichen Klangbild oder Herkunftsbezug. Dennoch sind die englischen Entsprechungen inhaltlich gleichwertig – sie transportieren das Bedürfnis nach Ehrlichkeit, geradeheraus Gesagtem und authentischem Dialog.

Wer also sinngemäß „Tacheles reden“ auf Englisch ausdrücken möchte, greift je nach Tonlage zu einer der genannten Varianten – ganz im Sinne eines offenen, respektvollen Austauschs.

Vergleichbare Redewendungen zu „Tacheles reden“ und ihre Bedeutungsnuancen

Wenn es um klare, unverblümte Worte geht, ist „Tacheles reden“ sicher eine der bekanntesten Redewendungen im Deutschen. Doch sie steht nicht allein: Es gibt eine Reihe anderer Ausdrücke, die ähnliche Bedeutungen transportieren – mal mit einem anderen Tonfall, mal mit feinerer Nuance. Sie alle zeigen, wie vielfältig ehrliche und direkte Kommunikation sprachlich ausgedrückt werden kann.

Hier finden Sie eine Auswahl gängiger Alternativen – mit kurzer Erklärung, wie sie sich in Bedeutung oder Verwendung von „Tacheles reden“ abgrenzen:

  • Klartext reden Diese Redewendung ist der wohl nächste Verwandte. Sie steht ebenfalls für direkte, ungeschönte Aussagen, wird jedoch häufig in beruflichen oder offiziellen Kontexten gebraucht.
  • Nicht um den heißen Brei herumreden Hier schwingt oft eine gewisse Ungeduld mit. Die Wendung kritisiert indirektes Verhalten und fordert eine schnellere, direktere Ansprache.
  • Reinen Wein einschenken – Diese bildhafte Formulierung betont das offenlegen einer Wahrheit, die bisher zurückgehalten wurde. Sie wird gerne verwendet, wenn jemand etwas gestehen oder beichten muss.
  • Die Karten auf den Tisch legen – Diese Redewendung stammt ursprünglich aus der Welt des Spiels und steht für Offenheit und Transparenz – besonders bei Verhandlungen oder Entscheidungen.
  • Butter bei die Fische geben – Ein norddeutscher Ausdruck für den Moment, in dem man zur Sache kommt. Umgangssprachlich, aber wirkungsvoll.
  • Farbe bekennen – Wird häufig verwendet, wenn es darum geht, eine klare Meinung oder Haltung zu zeigen – besonders in moralischen oder politischen Fragen.
  • Kein Blatt vor den Mund nehmen – Diese Wendung beschreibt das ungefilterte Aussprechen von Gedanken, oft mit einer Spur Provokation oder Mut.

Jede dieser Redewendungen bietet eine andere sprachliche Färbung – gemeinsam ist ihnen die Betonung auf Ehrlichkeit, Direktheit und Haltung. Je nach Situation lässt sich damit genau die richtige Wirkung erzielen.

10 Sprüche mit „Tacheles reden“ – klare Worte, klare Haltung

Wenn es Zeit ist, die Wahrheit auszusprechen und nichts mehr zu beschönigen, braucht es mehr als leere Floskeln – es braucht Mut, Haltung und manchmal nur den richtigen Satz zur rechten Zeit. Genau darum drehen sich die folgenden pointierten Aussagen, die das Prinzip von „Tacheles reden“ auf den Punkt bringen:

  • „Wer Tacheles redet, riskiert viel – aber gewinnt an Respekt.“
  • „Ehrlichkeit ist manchmal unbequem, aber nie falsch.“
  • „Direkte Worte verletzen weniger als gut gemeinte Lügen.“
  • „Manchmal ist Schweigen Gold – und manchmal eben Tacheles.“
  • „Klare Worte schaffen Klarheit – auch wenn sie nicht jedem gefallen.“
  • „Tacheles zu reden heißt nicht, laut zu sein – sondern echt.“
  • „Unangenehme Wahrheiten verlieren an Schärfe, wenn man sie mutig ausspricht.“
  • „Wer um den heißen Brei redet, serviert keine Lösungen.“
  • „Worte mit Rückgrat sind nicht immer freundlich, aber immer aufrichtig.“
  • „Tacheles ist kein Angriff – es ist ein Geschenk an die Wahrheit.“

Diese Sprüche zeigen: Die Redewendung ist mehr als ein Sprachstil – es ist eine innere Haltung. Und manchmal beginnt die Veränderung mit genau den Worten, die man sich vorher nicht zu sagen traute.

„Tacheles reden“ – ein Impuls zur Reflexion

„Tacheles reden“ steht für Ehrlichkeit, Direktheit und den Mut, Klartext zu sprechen – ohne Umwege, aber mit Haltung. Die Redewendung hat ihren Ursprung im Jiddischen, ist fest im Deutschen verankert und hat bis heute nichts an Aktualität verloren. Ob im Berufsleben, in persönlichen Beziehungen oder gesellschaftlichen Diskussionen: Klare Worte schaffen Orientierung, Vertrauen und Veränderung.

Gerade in einer Zeit, in der Kommunikation oft vorsichtig oder oberflächlich geführt wird, gewinnt diese Redensart an neuer Bedeutung. Sie erinnert uns daran, dass offene Gespräche manchmal herausfordernd, aber notwendig sind – für uns selbst und für ein respektvolles Miteinander.

Wann haben Sie zuletzt Tacheles geredet? Gab es eine Situation, in der Sie lieber geschwiegen haben, obwohl klare Worte nötig gewesen wären? Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Moment, offen auszusprechen, was wirklich zählt – und damit echte Nähe zu schaffen.

Häufige Fragen (FAQ) zur Redewendung „Tacheles reden“

Was bedeutet „Tacheles reden“?

Es bedeutet, offen, direkt und ohne Umschweife die Wahrheit zu sagen. Die Redewendung steht für eine klare Kommunikation, bei der Dinge ehrlich benannt werden – auch wenn sie unbequem sind. Wer Tacheles redet, verzichtet auf Floskeln und spricht aus, was gesagt werden muss – sachlich, aufrichtig und mit Haltung.

Woher stammt die Redewendung „Tacheles reden“?

Die Redewendung stammt aus dem Jiddischen. Das Wort „Tacheles“ leitet sich vom hebräischen tachlit ab, was „Zweck“ oder „Klarheit“ bedeutet. Im Berliner Raum wurde der Ausdruck populär und hat sich im Deutschen als Synonym für klare, unverblümte Aussagen etabliert, vor allem im 19. und 20. Jahrhundert.

Wann sagt man „Tacheles reden“?

Man sagt es, wenn ehrliche und direkte Worte notwendig sind – zum Beispiel in Konflikten, in Feedbackgesprächen oder bei wichtigen Entscheidungen. Die Redewendung wird verwendet, wenn das Ziel ist, Klarheit zu schaffen, Missverständnisse aufzulösen oder die Wahrheit auszusprechen, ohne Dinge zu beschönigen oder auszuweichen.

Ist „Tacheles reden“ positiv oder negativ gemeint?

„Tacheles reden“ ist grundsätzlich positiv gemeint, da es für Ehrlichkeit und Offenheit steht. Je nach Tonfall und Situation kann es aber auch konfrontativ oder kritisch wirken. Entscheidend ist, wie die Wahrheit ausgesprochen wird – mit Respekt und Klarheit bleibt die Redewendung ein Ausdruck von Integrität.

Gibt es Synonyme für „Tacheles reden“?

Ja, es gibt einige Synonyme, zum Beispiel: Klartext reden, kein Blatt vor den Mund nehmen, reinen Wein einschenken oder nicht um den heißen Brei herumreden. Alle diese Redewendungen stehen für direkte, offene Kommunikation, unterscheiden sich jedoch leicht im Stil oder Kontext.

Warum ist „Tacheles reden“ heute noch wichtig?

Die Redewendung ist heute wichtig, weil es in einer komplexen, oft diplomatisch geführten Kommunikation für Klarheit und Wahrhaftigkeit sorgt. In beruflichen wie privaten Beziehungen hilft es, Konflikte zu lösen, Missverständnisse zu vermeiden und Vertrauen aufzubauen – durch den Mut, die Dinge offen anzusprechen.

Wie verwendet man Tacheles reden in einem Satz?

Beispiel: „Wir müssen jetzt mal Tacheles reden, sonst kommen wir keinen Schritt weiter.“ Die Redewendung wird meist in der Aufforderungsform genutzt und signalisiert, dass ein Gespräch nun ehrlich, direkt und ohne Ausflüchte geführt werden soll – oft in emotional angespannten oder entscheidenden Momenten.

Welche Werte vermittelt Tacheles reden?

Tacheles reden vermittelt Werte wie Ehrlichkeit, Mut, Integrität und Klarheit. Wer diese Redewendung lebt, zeigt Haltung, steht zu seiner Meinung und hat den Mut, auch Unbequemes anzusprechen. Sie fördert echte Kommunikation und kann dabei helfen, Vertrauen zu stärken und Lösungen zu finden.

Wird Tacheles reden noch häufig genutzt?

Ja, es wird nach wie vor häufig genutzt – sowohl im privaten als auch im beruflichen Umfeld. Auch wenn die Formulierung etwas traditionell klingt, ist die dahinterliegende Bedeutung zeitlos aktuell. Besonders in direkten Gesprächen oder bei Konfliktlösungen ist sie nach wie vor sehr gebräuchlich.

Was ist der Unterschied zwischen Klartext reden und Tacheles reden?

Sie meinen beide ehrliche und direkte Kommunikation. „Tacheles reden“ wirkt jedoch etwas kraftvoller und emotionaler, während Klartext reden neutraler klingt. Beide Redewendungen können synonym verwendet werden, unterscheiden sich aber in Nuancen und stilistischer Wirkung.

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